Marokkanische Kunst im Bahnhof
In den Bahnhofspassagen ist am Samstag eine Werkschau des marokkanischen Künstlers Ali Saoudi eröffnet worden. In der Eröffnungsrede sprach der Gesandte der Botschaft des Königreiches Marokko, Reda Elmerini, über neue Kunst in dem westafrikanischen Land.
Ali Saoudi (Jahrgang 1949) versteht sein heutiges Werk als erweitertes Sehen. Aufgewachsen in Marokko, studierte er in Paris und bei Joseph Beuys in Düsseldorf; in der Stadt wohnt er. Das frühe Werk sind Druckgrafiken noch ganz im Stil der französischen Lehre der 70er Jahre. Er löste sich jedoch bald von der strengen Grafik dieser Zeit. Seine arabischen Wurzeln werden auf dem weiteren Schaffensweg immer deutlicher. Farben und ornamente seiner Heimat setzen sich mehr und mehr durch. Auch hiervon löste er sich zunehmend, setzt das Gesehene aber in dieser traditionellen Gestaltungsform fort. So wacht etwa eine arabische Tempelwächterin über Schloss Sanssouci, oder sie schaut durch die Glasfassaden des Potsdamer Platzes. So entsteht ein Spannungsfeld.
Werner Scholl begleitete die Eröffnung am Klavier mit zwei Mozart-Sonaten.
Die Ausstellung in den Räumen des Vereins300 Jahre Preussen in den Bahnhofspassagen ist täglich außer montags von 13-18 Uhr bis 4. Dezember geöffnet.