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Interview WDR5, Erlebte Geschichten, Der Künstler Ali Saoudi

Ali Saoudi - "Wanderer zwischen den Welten"

Ali Saoudis heißersehnter Wunsch war Anfang der 1970er Jahre ein Kunststudium in Paris. Doch es kommt anders: Er landet per Anhalter in Düsseldorf und wird ein Meisterschüler von Joseph Beuys.

Von Melahat Simsek

Ali Saoudi wird 1949 als zweitältester von zehn Kindern in Marokko geboren. Seine Kindheit in Casablanca beschreibt er als sehr inspirierend und vielschichtig. Denn viele Kulturen und Menschen unterschiedlicher Religionen haben sich in jener Zeit dort getroffen: Franzosen, Spanier, Christen, Muslime  und Juden. Auch Weihnachten wurde in seiner muslimischen Familie gefeiert. Saoudi erlebt in seiner Kindheit das französische Protektorat noch mit und ist begeistert von der europäischen Kultur. Immer schon künstlerisch interessiert entwirft er bereits im Kindesalter Motive für die Teppichproduktion der Familie, die Teppiche fertigen seine Mutter und seine Geschwister an.

Nach dem Abitur in Marokko möchte er raus, die Welt und im Besonderen Europa entdecken. Mit einem Interrail Ticket fährt er über Spanien nach Bordeaux und bewirbt sich dort, um ein Stipendium vom marokkanischen Staat zu erhalten, denn das ist die Bedingung, ein Medizinstudium. Doch der Wunsch nach einem Künstlerdasein treibt ihn nach Paris. Er reicht eine Mappe ein und bewirbt sich für ein Kunststudium an der Kunsthochschule Beaux-Arts.

Nach einer Europatour strandet Saoudi 1971 zufällig in Düsseldorf. In dieser Zeit lernt er auch seine deutsche Frau kennen. Er beginnt an der Kunstakademie bei Joseph Beuys und Rolf Sackenheim ein Studium, erlebt Beuys Aufstand, nach dem der Professor  letztlich seinen Hut nehmen muss, hautnah mit. Der Kunststudent wirkt 1976 auch bei der Frankfurter Beuys-Ausstellung "mit - neben - gegen" mit und beendet 1977 die Kunstakademie mit seinem Meisterschülertitel.

Neusser Künstler*innen im Portrait

In diesem Film unserer Reihe "Neusser Künstler*innen im Portrait" stellen wir Ihnen Ali Saoudi vor. Der im Jahr 1949 in Casablanca, Marokko, geborene Künstler lebt bereits seit Jahrzehnten in Neuss. Erfahren Sie, was Ali Saoudi bewegte in den 1970er Jahren nach Deutschland zu reisen und in Düsseldorf Freie Kunst bei den Professoren Joseph Beuys und Rolf Sackenheim zu studieren. Sie erhalten Einblicke in die bewegte Zeit seines Studiums und erfahren mehr zu seinem weiteren Werdegang nachdem er die Kunstakademie verließ.

Agadir: Kunst für die Wiedereingliederung von Straßenkindern

Einführug der Malerei  im Kinder-Zentrum Tilila
Fertigstellung einer gemeinsame Arbeit

Reintegration von Straßenkindern ist nicht einfach. Es kann nur Schritt für Schritt durchgeführt werden, weil sie zuerst ihr Vertrauen in ihre Umgebung wiederherstellen müssen. Bei diesem Ansatz, Einführung in die verschiedenen Schulaktivitäten erleichtert deren Entwicklung und versöhnt sie zum gesellschaftlichen Leben in einem strukturierten Rahmen. Es ist in diesem Sinne, dass am Vorabend des Jahres 2012, ein Workshop für Malerei an der Aufnahmezentrum und Integration Tilila in Agadir stattgefunden hat.

Die Initiative ist, von Ali Saoudi, einem Maler, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt und mehrere Ausstellungen auf der ganzen Welt hat , darunter die USA, China, Europa und Marokko. Für ihn ist das Vorhaben in Tilila Zentrum nicht neu. Es ist ein Ansatz, den er bereits in China erlebt hat, wo kollektive Werke seiner Art mit chinesischen Kindern erzeugt hat. Es war auch das Fest für alle, wenn eine gemeinsame Aufgabe gemeistert wurde

Um den jungen Künstler auf die Kunst der Malerei zu initiieren, es ist ein Lernen des Teilens und Hoffnung zu geben. Seit der Eröffnung im Jahr 2010 hat das Zentrum Tilila tatsächlich das Leben von sechzig jungen verändert. Bevor das zu erreichen, ist eine lange Arbeit, seit vier Jahren. Die Kinder machten eine Passage in einem temporären Tageszentrum in der Stadt Anza. Heute sind diese jungen Menschen im Alter von 6 bis 18 und leben in diesem Aufnahmezentrum. In dieser einzigartigen Struktur ihrer Art in der Region Agadir, es wird jeder von ihnen für die Zukunft vorbereitet. Einige versuchen, einen Beruf zu erlernen. Elektrizität, Schreinerei, Informatik... die Struktur bietet in der Tat die Ausbildung von OFPPT .

United Buddy Bears

2002 war das Geburtsjahr der „UNITED BUDDY BEARS“. Unter dem Motto "WIR MÜSSEN UNS BESSER KENNENLERNEN ... DANN KÖNNEN WIR UNS BESSER VERSTEHEN, MEHR VERTRAUEN UND BESSER ZUSAMMENLEBEN" wurde unmittelbar neben dem Brandenburger Tor auf dem Gelände, auf dem die neue amerikanische Botschaft errichtet wurde, zum ersten Mal dieser möglichst viele Länder der Vereinten Nationen repräsentierende Kreis von friedlich „Hand-in-Hand“ stehenden Bären gezeigt.

 

UNITED BUDDY BEARS SHOW - BERLIN 2002 - MAROKKO

Künstler: Ali Saoudi

Geboren: 1949 in Casablanca/Marokko

1972-1977: Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Prof. Beuys und Prof. Sackenheim

1977: Meisterschülerbrief

1977-1978: Kunstlehrer am Gymnasium

1979-1988 Freier Grafiker

Ab 1989: Art Director in Computer Graphik

Ausstellungen: Bruxelles, Paris, Casablanca, Rabat/Marokko, Basel/Schweiz, Prescott Valley/Arizona (USA), Düsseldorf, Frankfurt/Main, Essen, Aachen, Leverkusen, Bochum

Hier wird Kreativität groß geschrieben - Meisterschüler von Beuys malt "live" - Kreativfest in Eschweiler

Eschweiler Eine Symbiose professioneller Kunst mit Werken von Hobbykünstlern bot am Samstag das erstmals veranstaltete Kreativfest der Pro-Seniore-Residenz. Leiter Hans-Joachim Schütz und Diana Schmauch von der Residenzberatung begrüßten den international anerkannten Maler Mohamed Ali Saoudi und seine Frau Ingrid, die eigene Tonarbeiten präsentierte.

Der in Casablanca geborene und in Neuss lebende Maler studierte an der Kunstakademie und war Schüler von Joseph Beuys. Am Samstag zeigte der Marokkaner Werke in Öl, Aquarelle und Zeichnungen aus seinen verschiedenen Schaffensperioden. Ebenso konnten die Besucher dem Künstler beim Malen über die Schultern gucken. Ingrid Saoudi töpferte vor Ort, und machte somit ihre Kunst den Besuchern des Festes in der Praxis anschaulich.

Doch auch die Residenzbewohner bewiesen den zahlreichen Gästen ihr Können. Eigene Bastelarbeiten aus holz, Pappe und Papier sowie Kunstgegenstände aus Draht und Patchwork waren zu bewundern. Denn die Kreativität wird in der Pro-Seniore-Residenz groß geschrieben. Mit Marita Sommer und Dorothea Gotschol stehen den Bewohnern zwei Mitarbeiterinnen des sozialkreativen  Dienstes zur Verfügung. S osind bis zu zehn Personen regelmäßig kreativ tätig, vier davon sehr intensiv.

Natürlich kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Mittags konnten sich Künstler und Besucher bei rustikalen rheinischen Gerichten stärken. Nachmittags gab es Kaffee und Kuchen. Residenzleiter Hans-Joachim Schütz blickte bereits in die Zukunft: "Dies wird nicht das letzte Kreativfest gewesen sein." 

Ließ sich beim Malen über die Schulter schauen: Mohame dAli Saoudi (Mitte) mit seiner Frau Ingrid (2.v.l.), den Organisatoren des Kreativfestes sowie den Hobbykünstlerinnen der Residenz. Foto: Andreas Röchter 

Kunst aus Marokko

Marokko ist ein Land zwischen Tradition und Moderne. Das spiegelt sich auch in den Werken des marokkanischen Künstlers Ali Saoudi wieder, die derzeit in den Bahnhofspassagen zu sehen sind.

Der 56-jährige studierte in Paris und Düsseldorf, wo er noch heute lebt. Während seine frühen Druckgrafiken ganz im strengen Stil der französischen Lehre der 70er Jahre gehalten sind, so dominieren heute seine westafrikanischen Wurzeln, Die Farben, Ornamente und traditionellen Gestaltungsformen seiner Heimat spiegeln sich in Saoudis Werken wieder. Es begegnen sich Gestern und Heute, die arabische und die westliche Welt.

Die Ausstellung ist noch bis 4. Dezember in den Räumen des Vereins 300 Jahre Preußen in den Bahnhofspassagen zu sehen und täglich außer montags von 13:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.